Angeregt...
...von einer Diskussion, die ich Ende Dezember beim schääflichen Besuch mit dem MadSS führte, und weil ich seitdem vergebens versucht habe, Statistiken zu finden, die seine oder meine Ansicht untermauern, möchte ich hier mal folgende These in den Raum stellen:
Ich behaupte, dass ein gesunder Lebenswandel keineswegs dazu führt, dass die Solidargemeinmschaft weniger belastet wird sondern im Gegenteil sogar höhere Kosten verursacht.
Begründung:
Menschen, die rauchen, zu fett esssen oder anderen, gesundheitsbelastenden Gewohnheiten nachgehen, sterben nicht nur statistisch gesehen wesentlich früher, ersparen damit also der Rentenkasse immense Kosten, sondern ihr Verfall dauert - so vermute ich - im Durchschnitt auch nicht so lange.
Während ein Mensch, der immer gesund gelebt hat, vermutlich sehr alt wird und noch zehn oder 20 Jahre lang dahinvegetieren kann, während eines seiner Organe nach dem anderen so langsam den Geist aufgibt, wird der Raucher oder der zu fette Mensch doch häufig Opfer eines Herzinfarkts, Schlaganfalls oder sonstiger Ausfallerscheinungen, die im allgemeinen relativ schnell zum Tode führen.
Wie gesagt, ich kann das nicht belegen und bin auch kein Mediziner, aber mir erscheint das wesentlich schlüssiger als die Behauptung, diese Menschen würden sich auf Kosten der Solidargemeinschaft amüsieren.
Würde mich sehr interessieren, was ihr so dazu sagt.
Ich behaupte, dass ein gesunder Lebenswandel keineswegs dazu führt, dass die Solidargemeinmschaft weniger belastet wird sondern im Gegenteil sogar höhere Kosten verursacht.
Begründung:
Menschen, die rauchen, zu fett esssen oder anderen, gesundheitsbelastenden Gewohnheiten nachgehen, sterben nicht nur statistisch gesehen wesentlich früher, ersparen damit also der Rentenkasse immense Kosten, sondern ihr Verfall dauert - so vermute ich - im Durchschnitt auch nicht so lange.
Während ein Mensch, der immer gesund gelebt hat, vermutlich sehr alt wird und noch zehn oder 20 Jahre lang dahinvegetieren kann, während eines seiner Organe nach dem anderen so langsam den Geist aufgibt, wird der Raucher oder der zu fette Mensch doch häufig Opfer eines Herzinfarkts, Schlaganfalls oder sonstiger Ausfallerscheinungen, die im allgemeinen relativ schnell zum Tode führen.
Wie gesagt, ich kann das nicht belegen und bin auch kein Mediziner, aber mir erscheint das wesentlich schlüssiger als die Behauptung, diese Menschen würden sich auf Kosten der Solidargemeinschaft amüsieren.
Würde mich sehr interessieren, was ihr so dazu sagt.
DonParrot - 17. Jan, 16:36 - gekrächzt in: Der Stammtisch-Philosoph
Brock Landers - 17. Jan, 17:22
der punkt ist ja gerade, daß ein gesund lebender mensch eben nicht unter multiplem, schleichendem organversagen leidet.
darunter leiden primär die, die sich ungesund ernähren.
ein gesund lebender mensch ist oft sowohl geistig wie körperlich bis ins hohe alter belastbar.
ein ungesund lebender mensch verursacht volxwirtschaftlich auch bestimmte hohe kosten:
wenn ein teuer und gut ausgebildeter mensch bereits mit 50 nur noch begrenzt arbeiten kann (langsam wird, oft krank ist, antriebslos ist etc), dann führt das dazu, daß die erfahrenen arbeitnehmer zu früh aus dem erwerbsleben ausscheiden müssen um durch unerfahrene ersetzt zu werden.
im gegenzug kann ein mit 65-68 pensionierter mensch durchaus auch noch für die gemeinschaft von nutzen sein, wenn er gesund und fit ist.
er kann auf kinder in der familie aufpassen und ihnen wissen vermitteln.
das ist ein nicht zu unterschätzender faktor.
oder er kann beratend halbtags weiter-arbeiten und so sein wissen weitergeben, was besonders hochqualifizierte oftmals tun.
wenn er keine familie hat, dann gibt es heutzutage immer mehr netzwerke, in denen ältere menschen zu ersatz-opas und -omas werden können.
zu echten, nur nicht biologischen großeltern. somit bereichern sie die gemeinschaft.
nur so ein paar spontane gedanken. :)
darunter leiden primär die, die sich ungesund ernähren.
ein gesund lebender mensch ist oft sowohl geistig wie körperlich bis ins hohe alter belastbar.
ein ungesund lebender mensch verursacht volxwirtschaftlich auch bestimmte hohe kosten:
wenn ein teuer und gut ausgebildeter mensch bereits mit 50 nur noch begrenzt arbeiten kann (langsam wird, oft krank ist, antriebslos ist etc), dann führt das dazu, daß die erfahrenen arbeitnehmer zu früh aus dem erwerbsleben ausscheiden müssen um durch unerfahrene ersetzt zu werden.
im gegenzug kann ein mit 65-68 pensionierter mensch durchaus auch noch für die gemeinschaft von nutzen sein, wenn er gesund und fit ist.
er kann auf kinder in der familie aufpassen und ihnen wissen vermitteln.
das ist ein nicht zu unterschätzender faktor.
oder er kann beratend halbtags weiter-arbeiten und so sein wissen weitergeben, was besonders hochqualifizierte oftmals tun.
wenn er keine familie hat, dann gibt es heutzutage immer mehr netzwerke, in denen ältere menschen zu ersatz-opas und -omas werden können.
zu echten, nur nicht biologischen großeltern. somit bereichern sie die gemeinschaft.
nur so ein paar spontane gedanken. :)
DonParrot - 17. Jan, 17:28
Klingt durchaus schlüssig, Herr Doktor. Nur: die heutighen arbeitnehmer würden doch am liebsten eh alle, die älter als 50 sind, rausschnmeißen.
Und natürlich hast du recht, wenn du sagst, dass ein gesund lebender Mensch vermutlich bis ins hohe Alter belastbar bleibt. Aber kommt es dann irgendwann nicht gerade bei ihm zu dem multiplen Organversagen, weil diese Organe ihre Belastungsgrenze erreicht haben? Während beim ungesund lebenden Menschen die meisten Organe diese Grenze gar nicht erreichen?
Der Punkt mit dem Wissen und den Erfahrungen hingegen ist ein Argument, dem auch ich uneingeschränkt zustimmen kann.
Und natürlich hast du recht, wenn du sagst, dass ein gesund lebender Mensch vermutlich bis ins hohe Alter belastbar bleibt. Aber kommt es dann irgendwann nicht gerade bei ihm zu dem multiplen Organversagen, weil diese Organe ihre Belastungsgrenze erreicht haben? Während beim ungesund lebenden Menschen die meisten Organe diese Grenze gar nicht erreichen?
Der Punkt mit dem Wissen und den Erfahrungen hingegen ist ein Argument, dem auch ich uneingeschränkt zustimmen kann.
Brock Landers - 17. Jan, 17:48
don, ich habe meinen obigen beitrag evtl. noch ergänzt, während du ihn schon gelesen hast.
davon abgesehen, denke ich daß ein gesunder 100 jähriger im "optimal-fall" irgendwann einfach nicht mehr aufwacht.
wenn seine organe anfangen zu versagen wird er m.E. schneller sterben als ein ungesunder lebender 50 jähriger, der sich mit leberzhirose etc wahrscheinlich länger rumschlagen kann. einfach weil er jünger ist.
daß heute ältere arbeitnehmer schneller gefeuert werden ist nichts als eine betriebswirtschaftliche modeerscheinung.
es gibt bereits heute anzeichen, daß dieser trend umgekehrt werden könnte.
es ist nichts als eine mode, ein trend, wie es sie in der wirtschafttheorie alle paar jahre gibt.
das argument, daß junge mitarbeiter im gegensatz zu älteren erfahrung und routine vermissen lassen würden hört man teils schon wieder von den kritikern der frühstverrentung.
ich würde mich da tendentiell anschließen. ein mix wäre wohl sinnvoll. :)
frische ideen + erfahrung. von jeweils gesunden und motivierten mitarbeitern die sich voll rein hängen WOLLEN und KÖNNEN. :)
gruß,
brock
davon abgesehen, denke ich daß ein gesunder 100 jähriger im "optimal-fall" irgendwann einfach nicht mehr aufwacht.
wenn seine organe anfangen zu versagen wird er m.E. schneller sterben als ein ungesunder lebender 50 jähriger, der sich mit leberzhirose etc wahrscheinlich länger rumschlagen kann. einfach weil er jünger ist.
daß heute ältere arbeitnehmer schneller gefeuert werden ist nichts als eine betriebswirtschaftliche modeerscheinung.
es gibt bereits heute anzeichen, daß dieser trend umgekehrt werden könnte.
es ist nichts als eine mode, ein trend, wie es sie in der wirtschafttheorie alle paar jahre gibt.
das argument, daß junge mitarbeiter im gegensatz zu älteren erfahrung und routine vermissen lassen würden hört man teils schon wieder von den kritikern der frühstverrentung.
ich würde mich da tendentiell anschließen. ein mix wäre wohl sinnvoll. :)
frische ideen + erfahrung. von jeweils gesunden und motivierten mitarbeitern die sich voll rein hängen WOLLEN und KÖNNEN. :)
gruß,
brock
DonParrot - 17. Jan, 17:58
Hi Brock
danke für deine ausführliche Einlassung - finde ich wirklich gut.
Allerdings habe ich in punkto 'einfach so Einschlafen' so meine Zweifel. da kommt's vorher zu alzheimer, Parkinson oder was weiß ich . Folglich vermute ich, dass dieser Idealfall eher die ausnahme ist. weährend die ungesunden, unsportlichen doch häufig mit einem Herzifarkt von einem auf den anderen Tag 'Tschüss' sagen.
Wirklich bedauerlich, dass es offenbar keine Statistiken gibt, die man heranziehen kann, um das eine oder andere zu belegen.
danke für deine ausführliche Einlassung - finde ich wirklich gut.
Allerdings habe ich in punkto 'einfach so Einschlafen' so meine Zweifel. da kommt's vorher zu alzheimer, Parkinson oder was weiß ich . Folglich vermute ich, dass dieser Idealfall eher die ausnahme ist. weährend die ungesunden, unsportlichen doch häufig mit einem Herzifarkt von einem auf den anderen Tag 'Tschüss' sagen.
Wirklich bedauerlich, dass es offenbar keine Statistiken gibt, die man heranziehen kann, um das eine oder andere zu belegen.
grobi. - 17. Jan, 21:16
Ähhh, heißes Eisen!
Ich selbst habe der Solidargemeinschaft aufgrund meiner Krankheit (eine Frau zu sein) bestimmt gehörig auf der Tasche gelegen, aber glücklicherweise hat meine Zusatzversicherung einiges abgepuffert. Außerdem rauche und trinke ich eifrig, also erfreue ich mich nicht so stark der Rentenkasse. Und lebenslang eingezahlt habe ich auch...
Übrigens finde ich solche Aussagen recht bedenklich, lieber Don! Haha, das ist eben ein gaaaanz heißes Eisen. Einen schönen Abend und ganz liebe Grüße von
Frau Grobi
Übrigens finde ich solche Aussagen recht bedenklich, lieber Don! Haha, das ist eben ein gaaaanz heißes Eisen. Einen schönen Abend und ganz liebe Grüße von
Frau Grobi
no0815girl - 17. Jan, 21:42
Doch
Natürlich gibt es gesunde Menschen, die einfach so sterben, nicht alle verursachen Kosten im hohen Alter, vor allem die Gesunden nicht. Meine Urgrossmutter zB ist einfach eines Morgens nicht mehr aufgewacht und war davor nicht speziell "alterskrank". Meine Grossmutter stattdessen, die Übergewicht hatte und deswegen auch Diabetes ist noch jahrelang im Krankenhaus dahinvegetiert und wurde auch ziemlich alt (80 oder so... weiss ich gar nicht mehr so genau *schäm*
Brock Landers - 17. Jan, 22:39
alzheimer, kreuzfeldjakob und andere degenerative hirn- und nervenerkrankungen sind -- das ist empirisch bewiesen -- auf ernährung zurückzuführen.
stichwort GLUTAMAT.
ist nicht umsonst als zusatz in einigen skandinavischen ländern VERBOTEN.
ich selbst kannte einige sehr alte menschen, die waren 80-100 und bis zum ende gesund.
die waren zäh wie leder (wenn ich das mal so sagen darf).
haben sich bis zum ende nie geschont und spaß dabei gehabt.
müßiggang kam rein philosophisch nicht in die tüte.
war ein anderer schlag menschen. durch 2 kriege geprägt.
und bis zum ende geistig fit.
das fand ich schön zu sehen.
gibt einem hoffnung ;)
ach ja -- diese menschen haben nichts von minderwertiger industrienahrung gehalten ... !!
gruß,
brock
stichwort GLUTAMAT.
ist nicht umsonst als zusatz in einigen skandinavischen ländern VERBOTEN.
ich selbst kannte einige sehr alte menschen, die waren 80-100 und bis zum ende gesund.
die waren zäh wie leder (wenn ich das mal so sagen darf).
haben sich bis zum ende nie geschont und spaß dabei gehabt.
müßiggang kam rein philosophisch nicht in die tüte.
war ein anderer schlag menschen. durch 2 kriege geprägt.
und bis zum ende geistig fit.
das fand ich schön zu sehen.
gibt einem hoffnung ;)
ach ja -- diese menschen haben nichts von minderwertiger industrienahrung gehalten ... !!
gruß,
brock
Verde - 18. Jan, 01:36
was ist das für eine Fragestellung ? Was soll der Begriff Solidargemeinschaft ? Das System presst aus jedem einzelnem, nettem Menschen den einen salzigen Tropfen Blut heraus, der zur Goldherstellung verwendet werden kann. Die Jungen sind gut für die Fronarbeit, die Alten müssen schnell ins Grab- so läuft das schon seit ein paar tausend Jahren, amüsant finde ich das nicht.
wenzel
wenzel
Sushi69 - 18. Jan, 01:56
wenn man das pferd jetz ma von hinten aufzäumt...ein mensch, der konsumiert, zahlt zwangsläufig steuern. tabak-, alkohol-, mehrwert- was auch immer -steuer. dadurch füllt er die staatskasse zumindest ein stückweit mehr als es ein asketisch lebender tun würde. abgesehen davon, so bitterböse das jetzt vielleicht klingt: kranke menschen schaffen arbeitsplätze. irgenwer muss die ja pflegen, operieren, versorgen, deren anträge bearbeiten etc.
eigentlich deprimierend, wenn man das so nüchtern-wirtschaftlich betrachtet....
ich selber bin übrigens genussmensch, if it does matter.
eigentlich deprimierend, wenn man das so nüchtern-wirtschaftlich betrachtet....
ich selber bin übrigens genussmensch, if it does matter.
Ich glaube, dass sich das so nicht aufrechnen lässt und weiss gar nicht was ich dazu sonst noch sagen könnte / wollte, sorry.
Dann verursache ich also gleich 2x Kosten (was mich aber gar nicht kümmert).
Mir geht's eigentlich darum, dass der MadSS die Ansicht vertritt, wer ungesund lebt, muss mehr zahlen, während ich da eine völlig konträre Meinung habe.
Übrigens weiß ich auch nicht, ob ich dich als krank bezeichnen würde. Vielleicht hätten deine Wesenszüge in einer anderen Zeit, die andere Anforderungen an uns Menschen stellte, dir große Vorteile gebracht. Und nur, weil das heute, in unserer 'zivilisierten' Welt nicht mehr gefragt ist, bisdt du für mich deshalb noch lange kein Psycho.
In einer anderen Zeit hätten sie mich ev. mit Eiswasser abgespritzt, wäre ich ev. schon längst katatonisch geworden und eingesperrt worden - doch es ist diese Zeit (und sie wissen immer noch zuwenig darüber) und ich habe die Chance zu leben, wenn ich mich einigermassen diszipliniere, ab und zu auch mal gehen lassen darf und man mich mag (so wie ihr das ja tut) *lächel*
Was ich auch noch einwerfen möchte:
Nicht jeder, der raucht wie ein Schlot bekommt Lungenkrebs und nicht jeder, der nie im Leben geraucht hat und auf einer Alm gewohnt hat, wird davon verschont (dies nur als ein Bsp. unter vielen).